Panoramablick in Altefähr

Einfach nur Wellen und Wolken beobachten – ein Hoch auf die Impressionisten, die im 19. Jahrhundert das Nichtstun in ihren Gemälden feierten. Lange Zeit galt es als faul oder träge, sich am Strand zu sonnen oder auf einer Wiese zu picknicken. Ein perfekter Ort zum Entspannen ist das Strandbad in Altefähr und das naturnahe Ufer des Strelasunds, der die Hansestadt Stralsund von Rügen trennt. Seit Mitte der 1880er-Jahre fliehen Stralsunder aus ihren Straßen, um an diesem Ort neue Energie zu tanken. Auch Rüganer schätzen den Fährort, besonders seit er über einen schönen Sandstrand und eine neue Promenade verfügt. Wenn die Sonne glutrot hinter den Backsteinbauten versinkt, wirkt die Silhouette der Hansestadt wie ein Kunstwerk.

Bereits 1885 erkannten die Menschen die Kraft des Badeorts, und bei schönem Wetter kam es zu einer regelrechten Völkerwanderung nach Altefähr. Der Dichter Alexander Ettenburg, bekannt als der Einsiedler von Hiddensee, errichtete Ende des 19. Jahrhunderts am Hang eine Villa, die er als „Internationales Pensionat“ nutzte. Ein Kurhaus wurde errichtet, und Büsche wurden entfernt, um den Gästen einen freien Blick auf Stralsund zu bieten.

1908 entstand ein Damen Bad, zwei Jahre später ein Herrenbad. In der Vergangenheit durften Frauen und Männer nur zu unterschiedlichen Zeiten baden. Heute zeigt man sich weltoffen. In den kleinen Gästehäusern und Gaststuben treffen Menschen aus aller Welt aufeinander. Angler plaudern am Hafen, während Segler und Surfer an der Insel bar feiern. In der warmen Jahreszeit legt mehrmals täglich ein Schiff der Weißen Flotte im Hafen an und bringt Leichtmatrosen nach Stralsund. Für Rügen-Besucher ist dies die entspannteste Art, in die Hansestadt zu reisen – schon die Überfahrt ist ein Genuss.

TIPP: Am 1. Mai wird am Strand von Altefähr das traditionelle Heringsfest gefeiert.

Altefähr, www.altefaehr.de