Die Beeindruckende Architektur der Strandhalle Binz

Was auf den ersten Blick wie ein winziges Gotteshaus wirkt, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen als außergewöhnliches Restaurant mit fantastischer Küche und beeindruckender Innenarchitektur. Die bis ins Giebelfeld reichenden Fenster und die schmucken Holzelemente im Außenbereich fallen sofort auf, während im Innern die aufwendigen Holzarbeiten und die nostalgische Ausstattung mit Samtsofas, Vertikos und Ölgemälden begeistern. Ursprünglich 1893 als Speisesaal für das angrenzende Hotel Seeschloss im skandinavischen Hallenbaustil errichtet, zieht die Strandhalle heute Gäste aus aller Welt an. Die Speisekarte bietet Fisch- und Fleischspezialitäten, und auch Vegetarier sowie Veganer kommen hier auf ihre Kosten. Laut Toni Münsterteicher ist der Ostseedorsch unter der Kartoffel-Rosmarinkruste auf Spitzkohl nach Wittower Art mit Senf-Basilikum-Sauce das am häufigsten kopiertes Gericht in Rügens Gaststätten.

Der 1953 in Verl/Westfalen geborene Strandhallen-Gründer kreierte zudem den Binzer Sturmsack: einen Windbeutel mit blauer Grütze und Sahne. Seit über 20 Jahren ist Münsterteicher auf der Insel; seine Liebe zur Ostsee schmeckt man in seinen Kreationen. Wer im Freien sitzt, hat einen grenzenlosen Blick auf die Binzer Badebucht mit ihrem Puderzuckersand und das Waldgebiet Granitz mit seinen uralten Baumriesen. Der Usedomer Buchautor Hans-Ulrich Bauer vermutet, dass der auffällige Bau von der Wolgaster Actien-Gesellschaft für Holzbearbeitung stammt, Deutschlands erstem Fertighaus-Betrieb. Er hebt hervor, dass der Eingangsbereich ursprünglich mit großen gläsernen 90-Grad-Bögen begann und die aufwendigen Holzarbeiten an die charakteristische Innenarchitektur der Firma erinnern. Jedes Mal ist er begeistert, wenn sich Besitzer von Wolgaster Holzhäusern für eine Sanierung statt für einen Abriss entscheiden. In der Strandhalle werden Traditionen bewahrt.

Strandhalle Binz, Strandpromenade 5, 18609 Ostseebad Binz, Tel. (03 83 93) 3 15 64, www.strandhalle-binz.de